http://geldanlegen.com.de/
http://abera.de/index.html/start.htm
9. RATSCHLAG

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INDEXINVESTMENTS SIND (FAST) IMMER BESSER ALS AKTIV GEMANAGTE FONDS ODER EINE ZUSAMMENSTELLUNG VON EINZELWERTEN

Angesichts der vorangegangenen Empfehlungen ist es sicherlich leicht nachvollziehbar, dass wir die Investition in einen breit aufgestellten Indexfonds, z.B. über einen ETF, komplizierteren Wertpapieren aber auch der Investition in einzelne Wertpapiere vorziehen. Denn die Grundprämisse des Buches ist, dass Privatanleger den Markt mittel- bis langfristig nicht schlagen können. Sie verfügen kaum über die Zeit und Informationen, um auf den weltweit wichtigsten Anleihe- und Aktienmärkten agieren zu können. Selbst Vermögensverwalter und andere Profis sind nur sehr selten erfolgreicher. Indizes bilden ja schlussendlich den Erfolg oder Misserfolg des Durchschnitts aller Anleger ab – privater und institutioneller. Addiert man dann noch die für Privatpersonen nicht gerade unerheblichen Transaktionskosten hinzu, reduziert sich die Wahrscheinlichkeit weiter, besser als der Markt bzw. der Index zu sein. (Abschnitt 1.6)


Auch aktiv gemanagten Fonds gelingt dies höchst selten. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die meisten aktiv gemanagten Fonds nach ihren Fondsstatuten nichts anderes dürfen, als einen Referenzindex zu verfolgen und eventuell zu schlagen. Somit ist es Aufgabe der Fondsmanager z.B. den DAX nachzubilden und zwar in guten Zeiten wie auch in Krisen. In Krisen bedeutet dies jedoch, dass der Fondsmanager auch bei lawinenartigen Kursstürzen weiterhin DAX-Aktien halten und mit ihnen auf Talfahrt gehen MUSS. Also warum benötigen Sie ein aktives Management, wenn es selbst in Krisen nur den Index nachbildet? Darüber hinaus weisen aktiv gemanagte Fonds sehr hohe Verwaltungskosten auf und gönnen sich üppige Erfolgshonorare, wenn sich der Fonds nach Abstürzen langsam wieder nach oben arbeitet.

Etwas einfacher haben es die Manager der Absolute Return oder Total Return Fonds, die nicht auf Gedeih und Verderb einem Index folgen müssen. Bei diesen Fondskonstruktionen hat das Management üblicherweise mehr Freiheiten, das Fondsvermögen in Krisenzeiten aus Aktien abzuziehen, Kasse zu halten, Derivate einzusetzen bzw. im Falle von Absolute Return Mischfonds auch stark von Aktien in Anleihen umzuschichten. (Abschnitt 3.2.1) Wie wir in den Abschnitten 6.4.3 und 6.5.5 zeigen werden, gibt es einige Fondsmanager, denen es so gelingt, Krisen auszusteuern. Andererseits gilt leider auch hier für die Masse der Fonds, dass sie den Markt oder eines unserer passiv gemanagten Musterportfolien aus Kapitel 5 nicht schlagen.


Somit verbleiben als wichtigste Anlageprodukte die Exchange Traded Funds, ETF. ETF bilden die wichtigsten Aktien und Anleiheindizes entweder direkt ab, indem die Aktien eines Index zumindest teilweise gehalten werden, oder der Index wird mittels einer SWAP-Vereinbarung mit einer Bank nachgebildet. In jedem Fall ist es wichtig, dass Sie die Eigenschaften des abgebildeten Index verstehen. Bei der Wahl des ETF ist dann zwischen thesaurierenden und ausschüttenden Produkten zu unterscheiden, wobei thesaurierende Produkte Erträge direkt in den ETF reinvestieren. Bemerkenswert ist hierbei, dass SWAP-basierte, thesaurierende ETF als einziges Konstrukt nicht einer jährlichen Abgeltungssteuer unterliegen, sondern erst bei Veräußerung. Es kommt dadurch relativ zu den anderen Produkten zu einer Steuerstundung. Ansonsten gilt auch hier: Erliegen Sie nicht der Vielfalt des bereits verfügbaren Angebots. Eine breite Diversifikation ist wichtig, doch dafür benötigen Sie keine 20 ETF, sondern nur wenige breit aufgestellte Indexfonds. (Abschnitt 3.2.2)

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INDIVIDUELLE ANLAGESTRATEGIEN ENTWICKELN UND ERFOLGREICH UMSETZTEN

Von Jörg Rodenwaldt und Thomas Menzel

Krisensicher Investieren

11 RATSCHLÄGE