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7. RATSCHLAG

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DIE UMSETZUNGSSTRATEGIEN SOLLEN EINFACH UND ROBUST SEIN, VERGESSEN SIE “GEWINNERSTRATEGIEN” UND HEIßE TIPPS!

Der Weg vom Musterportfolio zum individuellen Wunschportfolio kann sehr unterschiedlich verlaufen und hängt stark von den jeweiligen persönlichen Vorlieben bei der Geldanlage und nicht zuletzt von der Zeit ab, die für das Management des Portfolios aufgewendet werden kann und soll. Sie können Ihr Geld von einem Berater verwalten lassen, mit einem Berater zusammen anlegen oder Ihr Geld komplett selbst verwalten. Kapitel 6 hilft Ihnen in allen Fällen entweder als Vorbereitung auf die Gespräche mit einem Berater oder auch als Ratgeber für Ihren persönlichen Weg zu Ihrem Wunschportfolio. Der bei weitem aufwändigste Teil der Anlage ist dabei die Zusammenstellung der Anlageklassen durch eigene Anlagestrategien für Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilien. In jedem Fall empfehlen wir einfache und robuste Umsetzungsstrategien für alle Anlageklassen. (Abschnitt 6.1)


Das Kerninvestment ist unseren Musterportfolien besteht aus Anleihen.

Versuchen Sie als Privatanleger nicht, mit der Bonität einzelner Emittenten auf höhere Zinsen zu spekulieren. Auch glauben wir nicht, dass Sie durch geschicktes „timing“ das zyklische Auf und Ab der Marktzinsen so geschickt nutzen können, dass Sie bessere Renditen erzielen, als ein ausgewogenes Anleiheportfolio mit einer konstant gehaltenen Restlaufzeit. Kaufen Sie sich einen börsengehandelten Indexfonds auf den Anleiheindex eb.rexx oder einen anderen Anleiheindex mit konstanter Restlaufzeit. Wenn Sie hingegen ein Anleiheportfolio aus einzelnen Bundeswertpapieren zusammenstellen wollen, empfehlen wir ebenfalls eine konstante Restlaufzeit herzustellen und zwar mittels einer so genannten „bond ladder“. Diese ist nichts weiter ist als ein nach Fälligkeiten gestaffeltes Portfolio aus Rentenpapieren. Bei Fälligkeit der Anleihe mit der kürzesten Laufzeit wird mit dem frei gewordenen Geld eine neue Anleihe mit der maximal gewünschten Laufzeit erworben, so dass die Restlaufzeit des Portfolios im Zeitablauf konstant bleibt. (Abschnitte 6.2.2, 6.2.4, 6.3.1)

Auch bei den Aktieninvestitionen, die für wachstums- und chancenorientierte Anleger in Frage kommen, sollten Sie auf einfache Strategien setzen. Weder Branchen- noch Regionalstrategien haben sich in langfristiger Betrachtung als überlegen erwiesen. Andere bekannte Aktienstrategien wie Value- oder Growth-Strategien scheitern für den Privatanleger am hohen Umsetzungsaufwand und können allenfalls über ETF (Exchange Traded Funds, börsennotierter Fonds) als Beimischung in ein breit diversifiziertes Aktienportfolio gegeben werden. Insgesamt empfehlen wir auch für die Aktienauswahl eine breite Diversifikation. Kaufen Sie breit aufgestellte Indizes, die die Industrieländer oder die Welt einschließlich Schwellenländer abdecken. Sind Schwellenländer mit im Spiel, haben sich Weltportfolien als vorteilhaft herausgestellt, bei denen Amerika, Europa, Asien/Pazifik sowie die Schwellenländer nach Ihrem Bruttoinlandprodukt gewichtet werden. (Abschnitte 6.4.1 und 6.5.1)


Auch wenn Gold häufig als sicherer Hafen betrachtet wird, sind Rohstoffe eine sehr volatile und risikoreiche Anlageklasse. Hier empfiehlt sich aus unserer Sicht für Privatanleger ausschließlich die Investition in einen der fünf in Kapitel 6 vorgestellten Indizes, die sich hauptsächlich durch Ihr Gewichtungsverfahren der einzelnen Rohstoffklassen unterscheiden. Investitionen in Rohstoffaktien (Minengesellschaften etc.) betrachten wir aber nicht - aufgrund der hohen Korrelation zu den Aktienindizes - als Branchenstrategie im Aktienportfolio als empfehlenswerte Diversifikationsstrategie in Rohstoffe. (Abschnitt 6.5.3)


Immobilien empfehlen wir ebenfalls nur eingeschränkt als funktionale Diversifikationsstrategie. Klassische deutsche offene Immobilienfonds haben in der Vergangenheit Renditen um die 4% erzielt, bei minimalen Wertschwankungen. Auch wenn einige Experten hier zukünftig stärkere Schwankungen erwarten, können solche Fonds eine gute Beimischung darstellen. Investitionen in die großen internationalen Immobilienindizes stellen hingegen Investitionen in Immobilienaktien dar und taugen ebenfalls nicht für die funktionale Diversifikation. (Abschnitt 6.3.2 und 6.5.4)

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INDIVIDUELLE ANLAGESTRATEGIEN ENTWICKELN UND ERFOLGREICH UMSETZTEN

Von Jörg Rodenwaldt und Thomas Menzel

Krisensicher Investieren

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