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4. RATSCHLAG

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ERFOLGREICHE ANLEGER STELLEN IHRE GELDANLAGE NACH DEM ERWARTETEN RISIKO ZUSAMMEN, NICHT AUF BASIS DER MAXIMALEN RENDITE

Risiko, Rendite und Liquidität im magischen Dreieck:

Leider ermöglicht keine Geldanlage die Erzielung maximaler Renditen bei minimalem Risiko. Bundesanleihen sind sicher, weisen aber niedrigere Renditen als Aktien der Schwellenländer auf. Auch sind Bundesanleihen jederzeit verkäuflich (liquidierbar), die Anleihen einiger schlechter Schuldner hingegen nicht. Jede Geldanlage bewegt sich daher in einem Spannungsfeld von Rendite, Liquidität und Risiko, was  auch das magische Dreieck bezeichnet wird. Eine gleichzeitige Maximierung aller drei Bestimmungsfaktoren ist nicht möglich. Je nach Ihren Anlagezielen und Ihrem Risikoprofil müssen Sie entscheiden, wie die drei Faktoren des magischen Dreiecks zu gewichten sind und welche Risiken Sie letztendlich einzugehen wünschen.


Die Basis unseres Anlagekonzeptes ist nicht Ihre Renditeerwartung, sondern Ihre Risikobereitschaft:

Zwar versucht jeder Anleger seine Rendite zu maximieren, doch heißt dies nicht automatisch, dass alle Menschen das gleiche Wunschportfolio auswählen würden. Denn Menschen schätzen Risiken unterschiedlich ein und sind unterschiedlich bereit, Risiken einzugehen. Ein substanzorientierter Anleger kann aus den Erfahrungen der Vergangenheit schlichtweg nicht erwarten, mit nahezu risikolosen Festgeldern und Bundeswertpapieren über einen längeren Zeitraum eine jährliche Rendite von 10% zu erwirtschaften. Umgekehrt kann ein chancenorientierter Anleger sicherlich höhere Renditen aus Schwellenländer-Aktien erwarten, als sich mit Bundeswertpapieren erzielen lassen. Doch dies nur um den Preis erheblicher Achterbahnfahrten bei der Wertentwicklung der Geldanlage. (Abschnitt 2.3)

Wie kann man das Risiko von Geldanlagen bestimmen?

Das heute allgemein gebräuchlichste Messkonzept für das Risiko Ihres Portfolios erfasst die Schwankung der erwarteten Rendite eines Finanzinstruments, einer Anlageklasse oder auch des gesamten Portfolios um ihren Mittelwert, wobei die Schwankungsbreite (oder Volatilität) mit dem statischen Verfahren der Standardabweichung berechnet wird. Die Standardabweichung erlaubt es, die gemessenen Risiken verschiedener Anlageklassen, Anlageinstrumente oder auch ganzer Portfolien sinnvoll miteinander zu vergleichen. So können wir durch diese Methode beispielsweise feststellen, dass eine Investition in den DAX zwischen 1973 und 2009 rund fünfmal so schwankungsanfällig und damit risikoreicher war wie eine Investition in den deutschen Anleiheindex REXP. Ebenfalls lassen sich so die Standardabweichungen verschiedener Musterportfolien vergleichen. Wenn Ihr Portfolio zum Beispiel eine historisch gemessene Standardabweichung von 10% aufweist, bedeutet dies, dass Sie innerhalb eines Jahres mit einer Wahrscheinlichkeit von 68% nicht mehr als 10% Wertverlust erwarten können, und mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% werden Sie nicht mehr als 20% verlieren. Und diese Erkenntnis ist wichtig: Bei Ihrem langfristigen Anlagehorizont wissen Sie nie, ob Sie nicht doch einmal Teile Ihrer Anlage irgendwann auflösen müssen. Spätestens dann spielen nicht nur die Renditen und Kapitalstände am Ende des Anlagehorizonts eine wichtige Rolle, sondern auch die Stetigkeit der Wertentwicklung innerhalb des Anlagezeitraums. (Abschnitt 4.1).


Lässt sich so auch Ihre Risikobereitschaft quantifizieren?

Grundsätzlich ja, und zwar über die Festlegung Ihrer Verlusttoleranz und deren Vergleich mit dem Risiko Ihres Portfolios. Unsere vier Risikoprofile sind nach dieser Risikodefinition konzipiert. Beim substanzorientierten Anlegen nehmen wir eine Verlusttoleranz von Null an, d.h. das Portfolio sollte im Wert nicht schwanken. Beim ertragsorientierten Anleger sehen wir eine Verlusttoleranz bis zu 10%, beim wachstumsorientierten Anleger von 5% bis zu 15% und beim chancenorientierten Anleger von 10% bis 20%. Hoch spekulative Portfolien mit höheren Risiken haben wir in unsere Betrachtungen nicht mit einbezogen. (Abschnitte 2.4.2 und 5.1.2)

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INDIVIDUELLE ANLAGESTRATEGIEN ENTWICKELN UND ERFOLGREICH UMSETZTEN

Von Jörg Rodenwaldt und Thomas Menzel

Krisensicher Investieren

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